Das Konzert des Allschlaraffischem Symphonie-Orchesters

3.09.2011 | Kommentare: 5271
Das Allschlaraffische Symphonie-Orchester (ASO) wurde vor fast 30 Jahren zu Asciburgia (Aschaffenburg) gegründet. Es ist eine der Institutionen, auf die die über 11.000 Schlaraffen des gesamten Uhuversums stolz sind. Auf weiten Reisen vermittelte das Orchester mit seiner Kunst vielen dankbaren Menschen Freude und Entspannung. Es bringt das in den geschlossenen Zirkeln der Sippungen gepflegte schlaraffische Spiel von Kunst, Freundschaft und Humor in hochkultivierter Form einem größeren Publikum nahe.
 
Die Festsippung
Groß war die Freude, als die Sassen des hohen Reyches Paulista zum zweiten Male gleich 93 Uhubrüder aus dem gesamten deutschen Sprachraum, Burgfrauen, liebreizende Burgmaiden und einen erheblichen Troß am 26. des Ostermonds zu ihrer 2145. Sippung empfangen konnten. Die große Gruppe hatte eine lange Reise, geleitet von Ritter Pilgrim (Rio Carioca) hinter sich. Das Orchester war bereits in Buenos Aires, Porto Alegre, Curitiba und Rio de Janeiro aufgetreten. Da die angestammte Ranchoburg im Jardim Promissäo die vielen Gäste nicht gefaßt hätte, hatte man den großen Saal des Clubs Transatlântico gemietet.
Der ausgezeichneten Atzung und Labung wurde von den weitgereisten Gästen alle Ehre angetan.
Man erhob sich zur Einkleidung der Oberschlaraffen durch den Truchseß, worauf Ritter Humbux (W. Guderle) den Saal mit symbolischen Schwertstreichen zur Notburg weihte und die eingerittenen Freunde herzlich begrüßte. Die Sippung rollte dann unter dem milden Szepter des Oberschlaraffen des Inneren, Ritter Prämium (R. Kedor) in bunter Folge ab. Nach der meisterhaften Intonierung des Abendliedes berichtete der Chronist, Rt. Moravist (R. Hinner) von der Gründungsphase des Reyches Paulista. Man sang und spielte auf allen Instrumenten, die seltsame Namen führen: dem Seufzerholz, dem Näselrohr und den Drommeten. Gedichte folgten Liedern, wobei Burgfrau Mops-Fidel brillierte. Schließlich wurden die Vortragenden vor den hohen Thron gebeten, vom Mundschenk mit Brandlethe gelabt und einem der kleinen, kunstvoll gearbeiteten Gedenkzeichen, das die Schlaraffen „Ahnen" nennen, beschenkt. Alle sangen aus voller Kehle das Schlußlied und den Schlaraffenschwur, ehe sie den Weg in ihre Heimburgen antraten.
 
Das Konzert
Im vollbesetzten Festsaal des Clubs Transatlântico herrschte erwartungsvolle Stille, als die Fanfaren aus Don Beppones „Grosser Phrygischer" ertönten und Ritter Musimax (H. Foerschner) des hohen Reyches „In Frundsbergs Mauern" (Mindelheim), in einwandfreiem Portugiesisch unterstützt von Ritter Frühling (R. Arnold) aus der Landes-Aue (Landau) das Orchester vorstellte.
Don Beppone (profan Maestro Josef Beischer) dirigierte das Orchester mit Eleganz und Erfahrung, erworben in seiner langen Wirkungszeit als Regens Chori der Bayerischen Staatsoper, Dozent an der Musikhochschule Lübeck, als Komponist religiöser und profaner Stücke._
Man huldigte dem wenig bekannten Zeitgenossen Mozarts, Johann Franz Xaver Sterkel, (1750-1815), einem Würzburger, mit der Ouverture à Grand Orchestre Nr. 25 E-Dur.Man sagte schon 1815, daß Sterkers Harmonie „Wonnedank" Freude und Dank auslöse, weshalb ihn die Camerata Musicale Asciburgensis zum Ehrenschlaraffen erkürte und ihm den Namen „Wonnedank" verlieh.
Rt. Cellissimo (Hermann Meyer) der hohen Augusta Vindelicorum (Augsburg) brillierte auf der Kniewinsel, wie das Violoncello in der Schlaraffensprache genannt wird und brachte
des Feuerkopfes Luigi Boccherinis (1743-1805) Solokonzert für Cello und Orchester, das sich nicht weit von Haydns geistvoller Kammermusik befindet.
Der unsterbliche Ehrenschlaraffe Don Juan, Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) war präsent mit dem Hornkonzert Nr. 3, ES-Dur, das sich von den drei anderen Hornkonzerten durch Ernst und Tiefe der Stimmung auszeichnet.
Ausgesprochen fröhlich und anmutig sang Burgfrau Mops Fidel (Prof. Annelie Siebert) das Divertimento „Die Warnung -Männer suchen stets zu naschen". Später mit Verve und strahlendem Sopran Vicenzo di Chiara (1860-1937) „La Spagnola" auf Italienisch und Giovanni Batista Martinis „Plaisir d' Amour", wofür sie mit brausendem Applaus bedankt wurde.
Praterstimmung, strahlender Sonntag-Vormittag, mährische Klangfülle und wiener Leichtigkeit von Allegro zu Andante moderato und zum Allegro zurück, die Ouverture zur Volksoper Edelweiß, von Karl Komzák (1850-1905), des gefeierten Ehrenschlaraffen des h. Reyches Aquae Thermae (Baden bei Wien).
Der Kaiserwalzer des Ehrenschlaraffen Rt. Fledermaus (Johann Strauss d.J.) klang jubelnd auf, gefolgt von der temperamentvollen Annenpolka.
 
Das Geschenk ritterlicher Barmherzigkeit
Den Schlaraffen ist die ritterliche Gnade der Barmherzigkeit und des Mitleids nicht fremd. Sie kennen die Probleme der Favelados in den Randgebieten unserer großen Stadt. Mit großer Noblesse brachten die Musici des Allschlaraffischen Orchesters den Ertrag eines Benefizkonzerts und die Spende der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde von Bad Worishofen in Form eines großen Schecks auf Euro 4670,00 als Geschenk für das Wohltätigkeitswerk PROGRAMA COMUNITÁRIO DA RECONCILIAÇÃO mit, der unter dem Beifall des Publikums der Leiterin, Da. Beatriz Breuel, begleitet von Rt. Numislex (R.A. Petermann) übergeben wurde.
Der Radetzkymarsch, die Musik von Heldentum, Eleganz und Leichtsinn, löste große Freude aus. Alles begleitete den flotten Marsch mit taktfestem Händeklatschen. Der Schlaraffen Herzen schlugen höher, als sie ihre geliebten Lieder, vereinigt zum Schlaraffenmarsch von Lothar Kempter (1844-1918), dem weiland Ritter Arion vom Zürichsee des hohen Reyches Turicensis (Zürich) zu hören bekamen und mitsingen durften, bis der letzte Ton verklungen war.
 
Herausgegeben in der Brasil Post, São Paulo, 10. Juni 2011
© Dr. Rudolf Robert Hinner (Rt Moravist von Bobbylonien)

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