Reychsfehde in Porta Alegrensis

28.08.2011

In Arte Voluptas oder zu Deutsch In der Kunst liegt Vergnügen ist der Vereinszweck der Schlaraffen, ein unter dem Schutze des Uhus stehender Kulturbund, der sich der Pflege von Kunst, Humor und Freunschaft verschrieben, hat und im Oktober dieses Jahres stolze 150 Jahre alt wird.

Unter den hehren Schwingen des Uhus und bei ganz herrlichem Vorfrühlingswetter fand am vergangenen 5. und 6. September das Treffen der brasilianischen und argentinischem Schlaraffen, und zwar aus den Reychen Rio Carioca, Paulista, Curitibana, Porta Alegrensis und Bonaerensis sowie auch aus Deutschland angereisten Sassen (Mitgliedern) in Porto Alegre statt.

Gleich zwei Gründe hatten diesmal rund 100 Sassen, ihres Zeichens Ritter, Junker, Knappen, Pilger sowie auch ihre (Burg)-Ehefrauen aus verschiedenen Reychen des Uhuversums zusammengeführt.
Und zwar erstens das traditionsgemäß alle drei Jahre in Porto Alegre stattfindende Orchideenfest, ein Turnier, bei dem es um den Wanderpreis der Weißen Orchidee der Schlaraffia Porta Alegrensis geht.

Und zweitens die schaurig-schöne Reychsfehde zwischen dem allzeyt fröhlichen Reych Bonaerensis und dem hohen Reych Curitibana, zum Thema „Uhu ist weise und lebendig, bei Sport und auch im Geiste wendig. Doch Fußball und grüngelbes Trikot bringt die Bonaerensis aus dem Lot."

Nachdem eine „Versöhnung" von beiden Widersachern abgelehnt worden war, erfolgte der erste Fehdehieb von der Curitibana, und zwar in seiner Eigenschaft als gefordertes Reych. Dieser bestand aus einer rund einstündigen Kabarett-Aufführung, die eine Reihe sehr gelungener Auftritte beinhaltete. Der bonaerenser Gegenhieb erfolgte dann auf dem Fuße in Form einer beeindruckenden Aufführung, die mit der Erstürmung der

Curitibana-Burgmauer und Befreiung des dahinter festgehaltenen Uhus gipfelte. Das allzeyt fröhliche Reych Bonaerensis ist besonders stolz darauf, als zweiter Sieger hervorgegangen zu sein, nachdem der Curitibana großzügigerweise der dementsprechende Vortritt eingeräumt worden war.

Nach reichlicher und schmackhafter Atzung (Essen), edler Labung (Trinken), angeregten Gesprächen und sehr viel guter Laune, fand am zweiten Tag dann das Turney (Turnier) um den Wanderpreis der Weissen Orchidee zum Thema „Orchideen ob nah, ob fern... doch was ist hier des Pudels Kern?" statt, der vom aus Deutschland angereisten hohen Reych Herbipolis mit viel Humor und künstlerischem Können verteidigt, von anderen daran teilnehmenden Reychen ebenfalls hart umkämpft, aber letztendlich der Curitibana, zugesprochen wurde.

Alles in allem ein gelungenes schlaraffisches Fest, das in äußerst professioneller und geradezeu perfektionistischer Weise vom hohen Reych Porta Alegrensis organisiert worden war. In diesem Sinne ist die von Seiner Herrlichkeit Ritter GlühBirne, in seiner Eigenschaft als Oberschlaraffe der Porta Alegrensis, zusammen mit seinen auf dem Thron
sitzenden Kollegen und allen übrigen Sassen dieses Reyches geleistete Arbeit ganz besonders zu würdigen.

Herausgegeben in der Brasil-Post, São Paulo, 20. Oktober 2009
© Junker James (Schlaraffia Bonaerensis)


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